Montag, 20. Juli 2009

ICJA Auswertungsseminar

Reichlich verspätet melde ich mich noch ein letztes Mal zu Wort um von den Geschehnissen in Neu-Anspach zu berichten.

Nachdem wir ohne Probleme am Franfurter Flughafen in das von Jörg bestellte Taxi steigen konnten, sind wir ohne Probleme nach Neu-Anspach in die alte Schule gedüst in der schon das Vorbereitungsseminar statt fand. Dass das mittlerweile fast ein Jahr zurückliegen sollte, war schon merkwürdig.

Am Donnerstag haben wir dann nur noch unser Zimmer bezogen und abends gab es eine kurze Kennenlernrunde. Glücklicherweise haben die Teamer aus Rücksicht das Programm nicht unnötig in die Länge gezogen. Jetlag war doch ein wenig spürbar geworden und der Schlafsack in Kombination mit Matratze wirkte sehr anziehend.

Bester Moment des Seminars: Montagmorgen. Pünktlich zum Frühstück kam ich die Treppen herunter und was sehe ich auf dem Tisch: Brötchen. Frische Brötchen! Sowie deutsches Brot. Keins das sich auf die Hälfte seiner Größe zusammenquetschen lässt. Sehr lecker.

Der Rest des Seminars verschwimmt mittlerweile in weiter Ferne. Die nächsten 4 Tage haben wir damit verbracht über das vergangene Jahr zu reflektieren, uns auszutauschen und in gewisser Weise ein wenig Abschied von einander zu nehmen.
Außerdem wurde viel gekickert, gelacht und fürchterliches Bier getrunken.
Am Donnerstag war es dann nach einer "Hausputzparty" (was daran Party war ist mir nicht klar geworden, aber okay) und Abschiednehmen von den lieben Zivikollegen endlich soweit. Gegen 14.30 Uhr konnte ich mich mit Willi in seinen Golf setzten, das erste Auto mit Airbag seit ich Deutschland verlassen habe, und dann ging es auf deutschen Autobahnen Richtung Hannover.
Mal wieder auf einer 3 spurigen deutschen Autobahn fahren war sehr schön. Es ging einfach mal Kilometerlang gradeaus, ohne nerviges links und rechts, hoch und runter, schnell und langsam. Es tauchte nicht einfach aus heiterem Himmel eine Ampel oder ein Kreisverkehr. Andererseits war die Landschaft zwar ansehnlich hübsch, aber halt nicht Neuseeland.

So ging es also in knapp 4 Stunden zum Hauptbahnhof Hannover an dem ich mir ein Ticket nach Bremen kaufte und mich vorerst von Willi verabschieden musste.
So setzte ich mich also alleine mit meinen gefühlten 300kg Gepäck aufgeteilt in 45 Taschen in den Zug nach Bremen. Dort angekommen, verpasste ich leider den direkten Anschlusszug nur um Sekunden doch, Deutsche Bahn sei Dank, fahren die ja alle halbe Stunde. Nicht so wie in Helensville wo nur ein Zug am Tag fährt.

Und dann war es endlich soweit :) Vor fast genau einem Jahr bin ich in Lesum in den Zug gestiegen, ein Jahr Neuseeland vor mir und nun, steige ich aus dem Zug, ein Jahr Neuseeland hinter mir. Am Bahnstei wartet dann schon meine Familie und eine Handvoll Freunde auf mich. Das Gefühl sie wieder zu sehen war sehr schön.
Nach Hallo sagen und Umarmung hier und Umarmung dort näherte ich mich dann dem nächsten Abenteuer: dem manuellen 5 Gang-Getriebe unseres Holdens äähhh ich meine Opels.

Aus reiner Boshaftigkeit hatten der auch noch Kängeruh-Diesel im Tank und er ist dauernd abgesoffen. Woher das kam, weiß ich auch nicht ;) Nur meinen ausgereiften Fahrkünsten und meiner Gabe blitzschnell von Links- auf Rechtsverkehr umzuschalten hatten wir es zu verdanken das wir trotzdem heile zuhause angekommen sind.
Dort gab es dann noch lecker Bierchen mit Freunden und Familie und anschließend durfte ich wieder in meinem Bett schlafen....

Das ist, unglaublicherweise auch schon wieder anderthalb Wochen her und manchmal habe ich das Gefühl nie weggewesen zu sein. Zuhause hat sich bis auf die Fotos an der Wand und dem Fernseher im Wohnzimmer kaum etwas verändert und meine Familie und Freunde sind, soweit ich das bisher abschätzen kann, noch genau so wie vor einem Jahr. Lesum hat sich, abgesehen von einem neuen Haus hier und da, auch nicht großartig verändert. Aber damit hatte ich auch nicht wirklich gerechnet, schließlich war ich nur 1 Jahr weg und nicht 10.

Ich habe mich aber sehr wohl verändert, würde ich zumindest von mir selbst behaupten.
Ich sehe nicht nur besser aus, sondern bin mit vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen wieder zurück, spreche nun ein Englisch das mir, hoffentlich, sowohl privat als auch im Beruf weiterhelfen wird. Durch meine Arbeit bin ich pflichtbewusster und geduldiger geworden. Ich einige sehr nette und sympathische Menschen kennengelernt mit denen ich so gut es geht in Kontakt bleiben mächte.

Und nicht zuletzt habe ich eine der wahrscheinlich schönsten Ecken der Welt kennengelernt und ein Jahr lang mein Zuhause genannt.

Ka kite ano. (bis bald auf Maori)
Tobias

Dienstag, 7. Juli 2009

Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Hey everyone,
hier der kleine Reisebericht aus den Staaten.

Nachdem ich doch nicht wie geplant nach Tauranga gefahrne bin, sondern
aufgrund von Magenrandale ungeplant ein paar Tage länger in Helensville
geblieben bin ging es am Freitag, 26.06 wdann wieder wie geplant zum Flughafen.
Das Haus hat einen kleinen Ausflug gemacht und so konnte ich mich selber zum
Flughafen fahren und musste nicht umständlich mit Bus und Bahn hinfahren,
mit 46kg Gepäck + Handgepäck wäre das mehr als unangenehm geworden.

Ich bin dann ohne Probleme durch Zoll und Check-In gekommen und der Flieger ist
pünktlich um 19.15 Uhr mit Ziel Los Angeles abgehoben. Der Flug war mehr oder weniger
gut, so gut wie 12 Stunden Flug halt sein können. Ich konnte nicht wirklich schlafen
und so habe ich Filme geschaut, mich unterhalten, Musik gehört und gedöst.
Wie geplant sind wir dann am Freitag um 12.15 Uhr in Los Angeles gelandet, haben unser Gepäck abgeholt und sind zum Terminal von United gegangen um dort für unseren
Weiterflug nach San Francisco einzuchecken. Zwischendurch gab es leider ein wenig
Probleme mit dem Gepäckdienst, der eigentlich unser Gepäck abholen und für eine Woche sicher verstauen sollte. Der Fahrer ist allerdins ein paar Mal an uns vorbeigefahren und so konnten wir erst nach zwei weiteren Anrufen einen Teil von unserem Gepäck abgeben. Anschließend ging es dann ohne Probleme in den Flieger und in gut anderthalb Stunden waren wir in San Francisco. Dort angekommen konnten wir dann auch ohne Probleme unseren Mietwagen samt GPS abholen. Eine Investition die sich wirklich gelohnt hat. Mit dem Auto ging es dann, wieder auf der rechten Straßenseite, in die Stadt zu unserem Backpacker. Dann der Schock: unsere Buchung ist nicht angekommen. So sind wir dann noch ein wenig durch SF geirrt und haben am Ende der Suche ein sehr nettes und günstiges Hotel gefunden, nur ungefähr 10 Minuten zu Fuss von der Innenstadt. Den Abend haben wir dann mit einem Spaziergang durchs nächtliche SF und Mecces beendet.

Am Samstag morgen, sind wir (Jörg, Malte, Noshad, Demian und ich) erstmal in die Stadt gelaufen und haben gefrühstückt. Anschließend ging es ins Informationscenter um die nächsten Tage zu planen. Demian, Malte und Noshad wollten den Tag mit shoppen
verbringen und Jörg und ich haben eine Stadtrundfahrt gebucht. So ging es also für 35$ in einen offenen Doppeldecker und einmal quer durch die Stadt. Der Bus ist auch über die Golden Gate Bridge gefahren. Echt schön. Auf der anderen Seite sind wir dann ausgestiegen und haben ein paar Fotos von Brücke und Stadt gemacht. Zurück ging es dann zu fuss. Barfuss. Das wollte ich schon immer mal machen. Die ungefähr 1,6 Meilen haben wir gefühlt im Flug zurück gelegt und ein paar schöne Fotos gemacht. Auf der anderen Seite haben wir dann nochmal Fotos von der Brücke gemacht und sind
anschließend an der "Promenade" zurück in die Stadt gelaufen, sind noch 2 Haltestellen mit unserem Tourbus gefahren und waren dann an der Fisherman's Wharf. Dem "Tourihafen" von San Francisco. Dort haben wir was gegessen und ein wenig gebummelt. Anschließend fuhr dann leider kein Bus mehr und so sind wir dann zufuss einmal quer durch San Francisco gelaufen. Anschließend haben wir uns dann von den anderen drei abholen lassen und sind noch einkaufen gefahren. Wasser und ein wenig für's Frühstück. Anschließend ging es dann noch etwas Essen, mit Blick auf die Golden Gate Bridge und dann zurück ins Hotel.

Sonntag morgen haben Noshad, Demian und Malte länger geschlafen und Jörg und ich sind schon gegen 11.00 Uhr in die Stadt um am Hafen unsere Alcatraz-Tickets die wir am Vortag gekauft haben abzuholen. So ging es also mit dem Cable-Car wieder einmal quer durch die Stadt um an der Fisherman's Wharf den Ticketman zu treffen. Anschließend sind wir dann mit dem Sightseeingbus zurück zum Hotel gefahren, haben das Auto geholt und nachdem wir ein wenig durch die Stadt gecruist sind, haben wir uns mit den anderen am Pier für den Alcatraztrip getroffen. Dort ging es dann aufs Boot und rüber zur ehemaligen Gefängnisinsel auf der z.B. Al Capone eingesessen hat. Auf der Insel haben wir dann eine sehr schöne Audioguidedtour mitgemacht und nach einem guten Rundgang und ein paar Fotos ging es zurück aufs Boot. Wieder Downtown angekommen, gab es einen kleinen Snack und wieder ging es aufs Boot um eine Rundfahrt durch die Bucht zumachen, unter der Golden Gate Bridge durch und noch einmal an Alcatraz vorbei. Zu der Zeit wurde es dann auch schon wieder ein wenig dunkler, mittlerweile war es so gegen 19.30 Uhr und wir sind mit dem Auto zu einem Parkplatz gefahren von dem aus man die Golden Gate Bridge und den Sonnenuntergang draufbekam.Danach ging es dann ins Hard Rock Cafe zum Abendessen. das obligatorische T-Shirt liegt jetzt oben auf meinem Rucksack und danach ging es wieder ins Hotel.
Montag sollte dann auch schon der letzte Tag in SF werden und nach einermorgentlichen Shoppingtour ging es dann dank GPS auf direktem Weg zu Irenes Tante für einen kleinen Snack und Hallo sagen. Anschließend ging es dann weiter in ein Hotel in der Nähe vom Yosemity Nationalpark.

Dienstag morgen nach dem Frühstück im Hotel, ging es nochmal Tanken und dann den ganzen Tag durch den Yosemity Nationalpark. Amistyle: Im Auto sitzend. Hin und wieder mal aussteigen, frische Luft schnappen und Foto machen. Fotos sagen hier mehr als Worte:


Nach der Tour ging es dann noch einmal quer durch Californien an die Küste, nach San
Luis Obispo. Dort haben wir gegen 23.30 Uhr ein Motel erreicht und dort die Nacht
vebracht.Am Mittwochmorgen ging es dann gegen 10 Uhr weiter nach Santa Barbara zum Mittagessen und einem kleinen Stadtbummel. Dort sind wir jedoch nur kurz geblieben und nach leckerem amerikanischem Mittagessen ging es weiter nach Los Angeles. Nachdem wir in LA, genauer gesagt in West Hollywood ins Backpacker eingecheckt hatten ging es dann nochmal los auf den Hollywood Boulevard. Auch bekannt als Walk of Fame:

(Man siehts nicht wirklich, aber der Stern gehört Arnold Schwarzenegger)


Den sind wir einmal hoch und runter gelaufen, haben uns an Michael Jacksons Stern
vorbei gequetscht und sind anschließend mit dem Auto zum Flughafen gefahren und habe
unser Gepäck abgeholt. Danach gab es dann in einem merkwürdigen Asiatischen Take away, asiatisches Essen. Danach ging es dann wieder zurück ins Backpacker.

Donnerstag ging es morgens mit einer gewaltigen Irrfahrt durch LA zu den Warner Bros. Studios. Dort haben wir dann eine Tour durch die Filmstudios gemacht, Sets angeschaut, waren im Museum mit original Kostümen und Requisiten von z.B. Harry Potter oder The Dark Night. Außerdem haben wir diese Couch begutachtet:

Wer erkennt sie?

Mittagessen gab es dann bei Hooters, einer amerikanischen Fastfoodkette die für ihr
gutes Essen bekannt ist. ;) Danach haben wir dann unsere eigene kleine Sightseeingtour durch die Berverly Hills gemacht, vorbei am Rodeo Drive, der Shoppingmeile für die Schönen und Reichen und nach einem Blick auf dicke Häuser und noch dickere Autos ging es zurück zum Backpacker, Marius fürs Kino abholen. So sind wir dann also in ein riesiges Kino am Hollywould Boulevard gegangen und haben "Public Enemies" geschaut. Mit Johnny Depp. War ganz okay, aber nix besonderes. Anschließend ging es dann zurück ins Backpacker. Die anderen sind zum Flughafen gefahren, Koffer wiegen und Marius und ich sind ein wenig durchs Internet gesurft und haben gechillt.

Der Freitag stand dann nochmal ganz im Zeichen von Shoppen. Außerdem waren wir am
Nachmittag noch in Santa Monica einem Stadteil von LA direkt am Strand. Dort war auch ein wenig Shopping angesagt und dort gab es auch Abendessen. Pizza auf Amerikanisch. War aber ganz lecker. Die Abendplanung führte uns dann in die Ghettos der Stadt. Genauer gesagt nach Compton. Dem gefährlichsten Viertel LAs. Mit einer Mordrate die 8 Mal über dem Landesdurchschnitt liegt. So sind wir also ein wenig durchs nächtliche LA gecruist, haben Gangster gesucht und viele Polizisten vor einem einzigen Haus gefunden. Inklusive Helikopter mit Suchscheinwerfer. Fast wie im Fernsehen. Gegen Mitternacht ging es dann zurück ins Backpacker und nach kurzem Umpacken der Klamotten ins Bett.

Der samstag wurde dann leider etwas stressig. Nachdem wir gegen 10.30 Uhr aus dem
Backpacker ausgechekt haben und fast 2 Stunden nach Venice Beach gefahren sind haben
wir uns aufgrund von nicht Strandfreundlichem Wetter umentschieden und sind nochmal
durch ein Einkaufszentrum gebummelt, haben etwas gegessen und sind dann anschließend
zum Flughafen gefahren. Dort haben wir unseren Mietwagen abgegeben und nach weiterem
Umpacken von Klamotten in die richtigen Taschen ging es, wundersamerweise ohne
Übergepack an den Check in und durch die Sicherheitskontrollen. Nach weiteren 4
Stunden aufenthalt, 5 Sushirollen und Zeitunglesen ging es dann in den Flieger nach
Frankfurt. War auch so ganz schön abgesehen davon, das Marius (er saß glücklicherweise neben mir) und ich auf unseren Sitzen fast verbrannt wären, da die Flugbegleiterin es nicht auf die Reihe gekriegt hat unsere Klimaanlange vernünftig einzustellen. So war also 10,5 Stunden nicht an Schlaf zu denken. An dem Umstand konnte auch Baylies und Bier nichts mehr ändern.

In Frankfurt gelandet ging es dann direkt ins Taxi und hierher nach Neu-Anspach auf
das Auswertungsseminar. Dort werde ich jetzt noch bis Donnerstagnachmittag rumhängen
und mich dann mit Willi Richtung Hannover auf den Weg machen um dort in den Zug zusteigen und nach Lesum zu fahren.

In Lesum bin ich dann irgendwann gegen 20.30 Uhr. Ich werde da aber Mama & Papa
nochmal genauer bescheid geben und wen's interessiert der darf gerne Mama anrufen und
mich am Bahnhof abholen :)

Mehr Fotos gibt es bei Gelegenheit in einer Gallerie. Geduld, Geduld.

Soweit so gut :) Nur noch 4 Tage!