Freitag, 31. Oktober 2008

Fazit Teil 2 - Auf die nächsten Monate.

Auf gehts zum Teil 2. Doch bevor es mit dem Fazit weitergeht, berichte ich noch ein wenig vom Kajaktrip.

Wie schon angedeutet sind bin ich am Dienstag mit Bernie (links) und Marc (rechts)
zum Kajakfahren aufgebrochen. Ich stand also um 8 Uhr, verdammt früh für nen freien Tag, bei Bernie vor der Tür, wir haben den Kram ins Autogeworfen und sind losgefahren um Marc abzuholen. Gegen viertel nach 9 waren wir dann in der Bucht in der es losgehen sollte. Wir haben also schnell die Kajaks vom Anhänger geholt und an Strand gelegt, ein paar warme Klamotten, Paddeljacke, Spritzdecke und Schwimmweste angezogen und ab ging die Post...

...zumindest für 2 Sekunden denn kaum runter vom Strand lag Marc auch schon drin im Teich. Nur um uns 3 Sekunden später zu erzählen, das er noch NIE in nem Kajak gesessen hat. Na großartig. Marc war also total nass aber gut gelaunt :D
Er also wieder rein ins Boot und ab gings. Diesmal hielt er sich auch ganz gut. Wir sind dann rausgepaddelt Richtung Mana Island ca. 1,5h vor der Küste. Allerdings war es ein wenig zu windig um mit einem Vollanfänger dahin zu paddeln, (ich würde mich nicht als Profi bezeichnen, aber ich kam deutlich besser mit dem Kajak klar als ich dachte). Wir sind dann also ein wenig durch die "Lagune" gepaddelt und haben nach ungefähr einer Stunde eine kleine Pause gemacht, etwas gegessen und getrunken und sind danach weiter 50 Minuten gepaddelt um wieder Pause zu machen. Nach einer heißen Tasse Tee ging es dann auf den Rückweg, der ein wenig härter werden sollte da der Wind nicht günstig für uns Stand und uns anfangs die ganze Zeit ins Gesicht pustete.
Doch wir schafften es aus der Bucht hinaus und raus mitten auf den See. Dort sollte dann unser Kajakabenteuer auch enden. Denn auch hier in Neuseeland gibt es sowas wie Tide und nachdem wir nach einer guten halben Stunde Kampfpaddeln mitten auf dem See waren, hatte ich noch ne gute Handbreit Wasser neben dem Kajak, und leider keins mehr unter dem Kajak.

So haben wir also die restlichen Meter zurück an Land unser Kajak über den See gezogen. Sah sicher für Aussenstehende sehr lustig aus, war es auch. Die Situation war sehr lustig und nach 10 Minuten lachen und "Oh My!"-Ausrufen (meine neue Lieblingsformulierung) haben wir die Kajaks dann halt gezogen.
Zurück an Land, kamen die Kajaks dann wieder zurück auf den Trailer, die Klamotten in die Kiste und wir sind zurück ins Camp. Dort gabs dann ne schöne heiße Dusche und den Rest des Tages hab ich gepflegt auf der Couch verbracht.

Soweit so gut, jetzt Fazit Teil 2.
Nachdem ich mir beim letzten Eintrag darüber gewusst geworden bin, das ich bisher meine Zeit ein wenig verschwendet hab, gings heute erstmal ins Büro und ich habe dafür gesorgt das ich am 11.11 6 Tage am Stück frei habe. Nach einem Anruf beim Ralph, steht jetzt ein Trip ins Northland auf dem Plan. Ein kleiner Testlauf für die große Tour im Dezember, dazu später mehr. Ich werde also am 10.11 nach der Arbeit nach Tauranga fahren, und dann am 11. morgens mit Ralph ins Northland aufbrechen. Ziel: bisher unbekannt, aber es wird großartig.
Grade eben, habe ich mich ein wenig über Surfen im Internet schlau gemacht und ein paar Spots in Wellington gefunden, die meine nächsten freien Tage mit Sinn füllen werden. Mein nächster freier Tag ist zwar, abgesehen von diesem Wochenende und den Tagen im Northland, erst wieder um den 18. aber naja, irgendwoher müssen die 6 Tage ja kommen. Wie auch immer, ich bin bei der Suche fündig geworden und werde bei Gelegenheit mal da anrufen und fragen wie es mit Kursen / Equipment aussieht.

Diese Aussichten sind großartig und stimmen mich wieder etwas besser gelaunt, die letzten Wochen musste ich glaube ich mit sowas wie "Heimweh" kämpfen. Dabei ist es
nicht wirklich Heimweh, eher stetes Verlangen mit Leuten von Zuhause zu telefonieren, icqen, skypen, eMailen oder was auch immer.
Ich hatte bisher nicht das Gefühl Heimweh zu haben oder das Bedürfnis nach Hause fliegen zu wollen. Die letzten Monate vergingen gefühlt recht schnell, und die Situation war meistens eher angenehm als unangenehm. Ich genieße die Zeit hier, freue mich über jedes gesprochene Wort Englisch und über jedes Wort, das ich lerne.
Allerdings habe ich in den letzten Monaten realisiert, das ich alle Leute die ich so schmerzlich vermisse, erst in gut 9 Monaten wiedersehen werde. Das war mir auch vorher klar und ich komme damit klar, aber irgendwie wirkt es immer noch etwas unreal. Naja, ich komm schon drüber weg. Würde mich also über eine erneute Kontaktaufnahme freuen. Einige Leute sollten mal was von sich hören lassen...
wer sich angesprochen fühlt: sunshinedeluxe[at]gmx.net. Ja, die Adresse ist n bisschen gay, aber sie hat Vergangenheitswert.

Kleine Anmerkung am Rande:
Liebe Bremer, verzweifelt nicht am Wetter. Ich weiß, es ist jetzt November, bei mir zumindest, bei euch dauerts noch ein paar Stunden, und das Wetter ist wahrscheinlich miserabel. Es regnet den ganzen Tag, die Sonne sieht man nicht mehr wirklich viel, der Himmel grau in grau und der Wind macht Mütze und Handschuhe zum treuen Freund.
Ich fühle mit euch. Aus Mitleid und Anteilnahme habe ich deshalb heute auf Flip Flops verzichtet und normale Schuhe zu meiner kurzen Hose und dem Arbeitspolo angezogen.

Erkenntnis des Tages:
Wer will, der kann.

Ehrfurchtsvoll,
Tobias

Montag, 27. Oktober 2008

Drei Monate. Ein Fazit.

Hallöchen!
Nachdem es ja nun in letzter Zeit etwas still war hier im Blog, ich hatte einfach kein Bock was zu schreiben, habe ich mir überlegt mir jetzt, nach drei Monaten ein kleines vorläufiges Neuseeland-Abenteuer-Fazit zu erlauben.

Heute vor 3 Monaten bin ich im El Rancho Christian Holiday Park angekommen.
Genauer gesagt, an einer Bushaltestelle gegenüber von woolworth, in einem
kleinen Städchen namens Waikanae.
Drei Monate, das ist ne krass lange Zeit. Wenn man es objektiv betrachtet
ist das ein viertel meiner Zeit hier in Neuseeland.

Seit dem habe ich meine Zeit mit Putzen, Rasenmähen, Putzen, beim Umzug helfen, Mulch schaufeln, sauber machen, Dachrinnen reinigen, Wege fegen, Fenster putzen, Kindern Bogenschießen beibringen, Go Cart fahren, Kletterwand betreuen, putzen,
in der Küche helfen, Geschirrspülen, aufräumen, umsortieren, Sachen durch die gegend schleppen und vielem mehr verbracht. Es gibt viel Arbeit im Camp und somit immer
etwas zu tun, vor allem für arbeitshungrige Deutsche mit "German Power", wie wir oft genug betonen. Mittlerweile habe ich jede Arbeit im Camp, abgesehen von Kaffe kochen und Aufsitzrasenmäher-Rasen-mähen wohl schon mal gemacht oder zumindest zugeschaut.

Mit dem Englisch hab ich mittlerweile kein Probleme mehr. Man labert einfach drauf los. Grammatik kennt man zwar, aber deswegen muss man sie ja nicht benutzten.
Spaß beiseite, Grammatik schnappt man zwischendurch auf und n bisschen ist auch noch aus der Schule hängengeblieben. Mein Vokabular hat zwar noch kein überdimensioniertes Ausmaß angenommen, aber es wird besser. Verstehen klappt mittlerweile auch deutlich besser, vorrausgesetzt mein Gegenüber sprich nicht irgendeinen merkwürdigen Akzent und hat dabei ne Packung Taschentücher im Mund.
Kommt durchaus vor.

Allzuviel gesehen hab ich von Neuseeland bisher allerdings nicht. Das liegt vor allem an mir und meinem ausgeprägten Chillverlangen. Damit ist allerdings jetzt Schluss! Absofort werden freie Tage an interessanten Orten verbracht. Morgen geht es zum Beispiel Seekajak fahren mit Bernie und Marc, dazu später mehr.
Abgesehen von meinem Trip nach Napier mit Nikki und Willi im September und unserem mehr oder weniger doofen Snowboardabenteuer am Mt. Ruapehu habe ich bisher noch ein wenig Waikanae und umzu angeschaut und schon den ein oder anderen Tag in Wellington verbracht. Eine sehr schöne Stadt mit verrückten Leuten.

Morgen geht es also erstmal wie gesagt mit Marc und Bernie Seekajak fahren.
Da es mittlerweile auch schon recht spät ist und ich morgen früh aufstehen muss,
werde ich morgen ausführlicher davon berichten und mein Fazit weiterschreiben.

Liebste Grüße durch die 12h Zeitverschiebung,
Tobias

Samstag, 4. Oktober 2008

Survive the Wild

Hallo Freunde,
es ist mal wieder Zeit die Geschehnisse der letzten paar Tage lyrisch zu komprimieren und mit stylistischem Ungeschick niederzuschreiben.

Wo fangen wir an? Richtig, letzte Woche Sonntag waren wir das erste mal in einer neuseländischen Kirche. Bernie hat uns Sonntag morgen für ein paar Stunden von Maloche in der Küche befreit und uns mit in ihre Kirche der "Meadows Church" genommen.
Das hatte dann auch mal nichts mehr mit st.martini gemeinsam. Die Kirche war im Prinzip keine Kirche, sondern eher eine Art Saal. Vor dem Saal gab es ein gut ausgestattetes Cafe und Kinder hatten einen anderen Gottesdienst so mit Film gucken und sowas.
Nachdem wir dann einigen Leuten vorgestellt wurden und 20 Mal erzählt haben warum wir hier sind und was wir machen, kein Bock auf Bund, Englisch lernen bla bla., wurden wir dann nochmal vom Pastor für alle vorgestellt, mussten mal kurz Winken und noch mal unsere Geschichte erzählen. Anschließend ging es dann los mit "Gottesdienst". Hardcore.
Erst dachte ich, ich befänge mich im Quatsch Comedy Club. Der Typ, nicht der Pastor, hat Scherze gemacht, Leute verarscht und soweiter. War so gar ganz witzig. Anschließend ging es dann vom QCC ins Rockkonzert. Die Band hat angefangen zu spielen. Nix da Orgel, dafür gabs aber gepflegte E-Gitarren und Schlagzeugaktion.
Nachdem die Gemeinde, nennt man das hier so?, 20 Minuten gesungen hat, gab es dann Abendmahl für alle. Anschließend hat der Pastor dann angefangen zu Predigen, alles schön modern mit vorbereiteter Powerpointpräsentation. Das war aber eigentlich ganz interessant und ansprechend. Es ging halt so um Erkenntnis und wo man sie findet, wie sie sich äußert, wichtige Entscheidungen im Leben usw.

Außerdem sollte man erwähnen, das man die ganze Zeit stand. Stühle waren nur aus Höflichkeit und für ältere Menschen gedacht. Während der zwei Stunden saß ich vllt 10 Minuten? Außerdem sind die Leute hier viel aktiver, man sollte sich also nicht wundern wenn der Kerl hinter dir einfach mal auf voller Lautstärke "AMEN!!!" in den Raum gröllt. Oder der Typ neben dir irgendwas brabbelt und "in tongues" spricht. Das sind alte längst vergessene Sprachen, und man benutzt die um zu Beten, da der Teufel dann nicht verstehen kann was man sagt. Klang alles sehr arabisch und ich hatte kurzzeitig Panik gleich von ihm mitsamt Kirche in die Luft gejagt zu werden. Hat er dann aber doch nicht gemacht.
Wir mussten dann leider etwas früher gehen, da wir sonst den Lunch verpasst hätten und das will ja auch keiner Verantworten.

So weit so gut. Montag war dann ein normaler Putztag. Hat kein Spaß gemacht, aber da muss man durch. Dienstag hatten wir dann einen Tag frei und sind nach dem Lunch nach Wellington gefahren. Ich bräuchte mal neue Schuhe, aber irgendwie hab ich nicht so richtig was gefunden und naja. Sind dann halt ein wenig durch Wellington spaziert, haben das gute Wetter genossen und nach einem leckeren Dinner beim Inder sind wa dann zurück zum Auto. Erkenntnis am Auto: Es gibt auch in NZ Politessen und Tickets für falsch Parken. Willi hatte leider den gekauften Parkschein nicht aufs Amaturenbrett gelegt, sonder in die Tasche gesteckt. Ungünstig. Jetzt müssen wa 45$ Strafe zahlen. Wollen aber erstmal versuchen ob man da vllt. n bisschen diskutieren kann.

Am Dienstag ging dann aber auch unser erstes richtiges Camp los: Junior Camp. Das sind 100 Kinder von 8-12 (bin mir nicht ganz sicher) die dann für 4 Tage hier sind.
Unsere Aufgabe war vor allem in der Küche helfen, Activities anleiten und einfach immer da sein wenn ne Hand gebraucht wird. Quasi 4 mal Kinderkirchtag am Stück.
Ich hab also die Tage vor allem in der Küche, an der Kletterwand und am Flying Fox verbracht. Alles in allem war's schon echt cool und man hat ein paar Leader, Ehrenamtliche aus anderen Gemeinden die sich mti den Kindern ein Zimmer teilen und aufpassen und so weiter, kennen gelernt, und viel Spaß gehabt. Thema war übrigens "Survive the Wild", thematisch ging es halt darum wie Gott uns allen durchs Leben helfen kann usw.

Heute ist dann endlich ein freier Tag, der erstmal mit Ausschlafen gefeiert wurde.
Eigentlich wollte ich heute mit Alan surfen gehen, doch das Wetter sieht immoment gar nicht nach großem Surfvergnügen aus. Es regnet und ist kalt und ungemütlich. Also wohl kein Surfen heute.
Morgen haben wir dann auch noch frei und evtl. gehts dann mit Nick, ein Kerl der hier für nen Job sich bewirbt, zum Klettern nach Porirua. Richtig Felsklettern, nicht in die Halle. Juhu! Dazu müsste allerdings das Wetter noch ein bisschen besser werden.
Schauen wir mal.

Soweit so gut.
Jetzt ist auch mal Zeit ein wenig was zu Frühstücken und die Tagesplanung anzugehen.

Verregnete Grüße
Tobias

Erkenntnis des Tages: Ich liebe High-Tech-Zahnbürsten.

PS: Allen die letzte Woche ihr 1. Semester begonnen haben: Viel Glück und Erfolg!