Freitag, 13. März 2009

Die nächsten 4 Monate...

... werde ich nun definitiv in Helensville verbringen. Nachdem ich die letzten Wochen lang nach einem Auto geschaut habe, jedoch nicht fündig geworden bin, werde ich nun nachher das Auto eines Kollegen aus der Werkstadt abholen und darf es dann für meinen Aufenthalt behalten. Fotos & Infos gibts heute abend, sobald ich weiß was mich da erwartet.
Außerdem habe ich schon mit meinem "Vorgesetzten" gesprochen und klar gemacht, das ich zu viel Arbeite. Meine 35 Stunden Woche schaff ich locker an 3 Tagen. Darum hab ich da mal ein wenig genörgelt und wir werden das jetzt wohl so handhaben, das ich abends nicht im Haus sein muss und sozusagen ab einer gewissen Uhrzeit Feierabend habe. Da werde ich mir dann ein paar Aktivitäten suchen mit denen ich mich beschäftigen kann. Das Fitnessstudio ein Stück die Straße runter zum Beispiel.

Das ist schon mal sehr gut. Meine freien Tage kann ich dann Dank des Autos mit Willi und Marius in Rotorua und Tauranga verbringen. Das ist zwar gut 4h Autofahrt entfernt, aber definitiv die Fahrt wert. Denn dauernd hier rumhängen nervt einfach.

Sonst habe ich auch nicht so ganz viel neues zu erzählen. Meinen freien Tag heute, werde ich wohl vergammeln und gleich noch das Auto abholen und morgen werde ich je nach Wetter nach Auckland düsen und mir das Pacifica Festival anschauen. So ein Thementag rund um Kulturen im Südpazifik usw. klingt merkwürdig, soll aber wohl ganz interessant sein.

Fotos vom Haus, meinem Zimmer, meinen Mitbewohnern und dem Auto, mach ich in der nächsten Woche. Dann bekommt ihr da mal nen Überblick.

Liebste Grüße,
Tobias

Sonntag, 1. März 2009

Helensville

...nachdem ich an meinem neuen Zuhause angekommen bin und von Cathy, der Hausleiterin begrüßt wurde, hatte ich erstmal Zeit mein Zimmer einzuräumen, mich umzuschauen und so weiter. Gegen späten Nachmittag kamen dann meine anderen Mitbewohner vom Camp nachhause und es gab etwas zum Abendessen.


Jetzt nach ein paar Wochen kann ich ja mal ein wenig meine Eindrücke schildern.
Also ich lebe seit 4 Wochen in einer Art Wohngemeinschaft mit 5 behinderten Menschen und 2 anderen Mitarbeitern. "Behindert" klingt allerdings härter als es ist.
Hier wohnen 2 ältere gehörlose Männer, eine ältere Frau, ein mittelalter Mann sowie eine jüngere Frau. Alle haben eine milde Form von Autismus, und könnten nicht alleine wohnen. Als Mitarbeiter wohne ich hier, logischer weise, eine fast 30 jährige Chinesin die aussieht wie 12 und ungefähr sogut Englisch spricht wie ne SCheibe Toastbrot, sowie genannte Cathy, eine Frau mittleren Alters die den ganzen Laden hier im Griff hat. Mal sehen ob ich Fotos machen darf, dann reich ich die später nach.

Was ich hier mache...? Frag ich mich manchmal auch. Morgens gibt es erstmal Frühstück, um das ich mich aber nicht kümmern muss, von daher stehe ich meist um 5 vor 8 auf um dann um 8 am Frühstückstisch zu sitzen. Anschließend schau ich das alle ihre Medikamente genommen haben und einer der beiden alten Jungs, bekommt so eine Art Zerstäuber. Danach muss ich das "Herrenbadezimmer" im Keller putzen und das wars.
Je nach Wochentag stehen dann noch Aktivitäten an. Montags allerdings nicht, d.h. ich verbringe den großteil des Tages mit TV oder DVD schauen. Mit 2 gehörlosen älteren Menschen kann das allerdings ganz interessant sein. Ich kannte den Film schon, da hab ich einfach den Ton aus gemacht, mein Notebook geholt und Musik gehört. Hat die gar nicht gestört :D

Am Dienstag gehen die beiden Frauen zu einem Art Kochtreff hier in der Nähe zu dem ich sie hinfahre, "beaufsichtige" und dann wieder zurückfahre. Nachmittags ist nix.

Mittwochs fahren wir morgens zu einer Art Tanzstunde für Behinderte. Die Frauen gehen Tanzen und weil Männer nicht tanzen, gibts meist irgendwo nen Kaffee und n Kuchen. Eigentlich ganz angenehm. Anschließend fahren wir dann zu einem Treffen für Gehörlose, essen dort Picniclunch und dann geht es eine Stunde um Gebärdensprache. Ich und noch ein paar andere lernen ein wenig und die, die es schon können unterhalten sich einfach ein bisschen. Gegen 15.00 Uhr geht es dann wieder zurück und Langeweile macht sich wieder breit.

Donnerstag weiß ich nicht was los ist, wahrscheinlich aber nicht viel, da ich bisher donnerstags immer frei hatte. Gleiches gilt für Freitag.
Am Wochenende steht nichts auf dem Plan, abgesehen davon, das ich die Leute zur Kirche fahre und n Stündchen später wieder abhole.
Wochenenden sind besonders langweilig. Gestern saß ich den ganzen Tag auf der Couch und habe DVD bzw. TV geschaut und bin nur kurz zum Kochen aufgestanden.

Das ist nämlich noch eine weitere Sache die wir Betreuer uns aufgeteilt haben. Abendessen kochen. Kathy und die Chinesin, die hatt auch einen Namen: Hui Ching (Wai Sching) fällt diese Aufgabe relativ leicht. Frauen haben sowas glaub ich in den Genen. Ich breche mir jedenfalls jeden Dienstag und Samstag jedesmal beide Arme um etwas vernünftiges auf den Tisch zu bekommen. Und ich werde besser. Nach einem gelungenen Anfang mit Pasta und Tomatensauce, einer dezenten Steigerung zu Hühnchen mit Kartofellbrei und einer Freestyle Pilzsuppe, musste ich ein wenig regenerieren und mit Chili con Carne und nochmal Pasta konnte ich am Tisch keine Jubelstürme einsacken. Ich werde besser...